viernes, 22 de mayo de 2009

World-première of my choral piece LIEBESLIED (Song of Love, Canto de amor)


Review of the world-première of my piece LIEBES-LIED (Love-Song), for a capella Choir, based on the poem with the same title written by Rainer Maria Rilke. The review was published on May 26, 2003, in the german newspaper Frankenpost (Hof), whose webpage is www.frankenpost.de

Crítica sobre el estreno mundial de mi pieza para coro mixto a-capella LIEBESLIED (Canto de amor), basada en el hermoso poema homónimo de Rainer Maria Rilke. Se publicó el 26 de mayo del 2003 en el periódico FRANKENPOST, de Hof, Alemania.

Best regards from / Saludos de
Sergio Cárdenas
26.05.2003



CHÖRE DER HOFER SYMPHONIKER
...es ging um die Liebe

HOF - So kann ein Chorkonzert auch sein: ein kurzweiliges, spannendes, abwechslungsreiches Geschehen, eine Aufreihung der unterschiedlichsten Chorstücke nach einer interessanten Idee, die die stilistischen Sprünge zum
Gestaltungsprinzip erhebt; ein Geschehen, in dem die Uraufführung eines A-cappella-Werkes dramaturgisches Zentrum des Abends ist; ein Geschehen, bei dem das Publikum sich aufgehoben fühlt in einer Gesamtkonzeption von
anspruchsvoller Chormusik, gekonnter Textrezitationund sparsamer Moderation. Das war der äußerst positive
Gesamteindruck des Chorkonzerts ,,Klänge der Liebe - Klassik und Pop im Dialog``, den die beiden Chöre der Hofer Symphoniker, Konzertchor und Pop- und Jazzchor, im Festsaal der Freiheitshalle gaben.

Es ging um die Liebe, um die verschiedenen Ausdeutungen in der Chormusik des 20. Jahrhunderts. Im Zentrum stand das berühmte Gedicht ,,Liebeslied`` von Rainer Maria Rilke, das man, wenn man es einmal gehört oder gelesen hat, wegen seiner Schönheit und der Kraft nie wieder vergisst. So mag es Sergio Cárdenas auch ergangen sein, denn er hat eine Komposition über dieses Werk geschrieben, die den Ausdruck noch einmal steigert, ihn in einer neuen Dimension ausdeutet und auf neue Weise transparent und farbig zugleich macht.
Da war es schön, dass der Chor das Werk zweimal sang und dazwischen der Text vorgetragen wurde. Der Konzertchor der
Hofer Symphoniker sang mit Klanggenauigkeit, dynamische Differenzierung und emotionaler Phrasengestaltung, in der der
Zuhörer eine ehrfurchtsvolle Verneigung vor der Person des Komponisten empfand. Sicher mag es auch eine Rolle gespielt
haben, dass der Komponist anwesend war.


Hingeführt zu diesem zentralen Moment wurde man auf angenehme, intensive Weise. Überraschend gleich der Beginn des Konzertes: Die Pianistin begann auf der ansonsten leeren Bühne zu spielen. Und die 60 Sänger, inzwischen rings um das Publikum postiert, sangen ohne Dirigenten. Mit ,,Ein Freund, ein guter Freund`` und ,,Wochenend' und Sonnenschein`` war das Publikum sofort eingenommen.Auf der Bühne dann nahm jeder Chor eine Hälfte ein, der Flügel für die Begleitung stand in der Mitte. Zwei junge Damen, Schülerinnen des musischen Zweiges am Jean-Paul-Gymnasium Hof, begleiteten mit Perfektion und stilsicher genauer Ausdeutung die Chöre.

Marie-Luise Klein aus der Klasse von Wolfgang Döberlein spielte für den Konzertchor, Tamara Geißner aus der Klasse von Renate von Hörsten für den Pop- und Jazzchor. Der Leiter beider Chöre, Gottfried Hoffmann, führte mit sparsamen intensiven Gesten beide Chöre, ständig wechselnd zwischen klassischen Klängen, Popsounds und Mikrofon. Die Geschlossenheit des Abends fußt auch in ihm, der koordinierend, steuernd und moderierend die vielen Details einfühlsam zu einem großen Ganzen zusammenfügte, mit klarem Blick für die Einzelheit und großer Geste für den Zusammenhang.

Die verschiedenen Aspekte von Liebe, anhimmelnde Liebe des Troubadours, göttliche Liebe, sehnsuchtsvolle Liebe, ,,Only you``, Überschwang der frisch Verliebten und so fort waren der rote Faden, an dem die Kompositionen von Gustav Holst, William Walton und Thomas Morley, Robert Schumann und Camille Saint-Saens einerseits und Popsongs und Schlager wie ,,Top of the World``, ,,Please, Mr. Postman``, ,,Bei mir bist du schön`` oder ,,Chatanooga choo choo`` andererseits aufgereiht waren.

Und da war es sehr schön, dass die Chöre abwechselnd auftraten. Man hörte immer wieder wie mit neuen Ohren die schwungvollen Poptitel und Schlager von der einen Seite der Bühne und die klanglich dichten Werken des Konzertchores von der anderen Seite. Rhythmische Präzision und Swing beim Popchor, Klangschönheit, emotionale Dichte und gestalterische Intention bei den komplexen spätromantischen Klängen beim Konzertchor waren zu hören. Natürlich zeigte der Konzertchor auch wie bei Robert Schumanns ,,Zigeunerleben`` seine Brillanz und der Popchor bei ,,Sealed with a kiss`` seine klanggestalterischen Qualitäten. Als dramaturgisches Element wurden einige der Texte in deutscher Übersetzung vorgetragen. Elke Zuch (Konzertchor) und Yvonne Italiaander (Popchor) stellten die Texte vor; anschließend erlebte das Publikum dann beim Singen der Chöre die klangliche Ausdeutung. Mit Charme endete das sehr gut besuchte Konzert: Nach zwei Zugaben zogen die Chöre zu ,,Good night, Sweet heart, it's time to go`` singend aus dem Saal, zu lang anhaltendem rhythmischen Beifall des Publikums.
GREGOR LINDEMANN

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